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Personalgewinnung ist in vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen eine der größten Herausforderungen. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt und nicht jeder sucht nur neues Personal, um die nächsten Aufträge anzunehmen. Los ging es in Riesa mit der Unternehmensführung im Handelshof Riesa mit Geschäftsführer Frank Berthold. Er zeigt uns das mitarbeiterfreundliche klimatisierte Gebäude, die Büros, die Ausstellungs- und Verkaufsräume. Die Nachfrage, berichtet er, ist ungebremst. Seine und die Auftragsbücher der regionalen Handwerker sind voll. Für Kunden kommt es zu Wartezeiten. Persönlich schätzt er, dass der Boom noch mindestens 3 Jahre anhalten wird und die Preise weiter steigen.
Gute Leistungen, die nicht immer angenommen werden
In der Führung weißt Berthold verstärkt auf die Zusatzleistungen für die Mitarbeiter hin. Obst und Getränke gibt es, ein schöner Pausenraum mit Küche steht zur Verfügung und, wenn die Mitarbeiter wollen, können sie zum Mittag draußen im Grünen sitzen. Dafür müssten seine Mitarbeiter nur einen Tisch und Stühle nach draußen rücken. Das passiert eher nicht. Stattdessen wird bei offener Tür im Raum gesessen. Neue Mitarbeiter hat er nach dem Workshop 2018 gefunden, aber immer noch nicht genug – vor allem Fahrer werden weiter benötigt. Bis auf ein Unternehmen suchen alle TeilnehmerInnen im Workshop Personal. Einige TeilnehmerInnen sind, was die Personalgewinnung angeht, ratlos und haben nach eigenen Aussagen ‚schon alles probiert‘, um offene Stellen zu besetzen. Die Erwartungen sind bei fast allen dementsprechend hoch, endlich passende Rezepte für das eigene Unternehmen im Workshop zu erfahren.
Ich bin gerne für Sie da!
Ich bin Thomas Kujawa und Ihr persönlicher Ansprechpartner bei den Fachkräftesicherern. Sie erreichen mich unter 0341-355408-12 . Oder Sie hinterlassen einen Rückrufwunsch. Ich werde mich schnellstmöglich melden und klären, wie ich Sie bei der Fachkräftesicherung unterstützen kann.
Eine intensive Vorstellungsrunde
Dementsprechend lebhaft war auch die Vorstellungsrunde. Am Tisch sitzen kleinste, kleine und mittelständische UnternehmerInnen. Alle sind geschäftsführend tätig bzw. inhabergeführt. Spannend ist der Mix der Branchen. Die Unternehmen suchen Mitarbeiter sowohl im kaufmännischen als auch im gewerblichen Bereich. Schon in den Erwartungen ist deutlich zu hören, dass der Markt als leergefegt wahrgenommen wird. Alles scheint sich nur über Geld regulieren zu lassen. Alle bieten Zusatzleistungen, wie z. B.:
- Tankgutschein, Entfernungspauschale, Nutzung des Dienstwagens ab Betriebsstätte, Jobrad
- Gutscheine
- Zusatzurlaub generell oder, wenn der MA im Vorjahr nicht krank gewesen ist
- Unterstützung bei Ausbildung
- Strategieplanung Existenzgründer, vorbereiten auf die Selbständigkeit, Kommunikation, Netzwerke, Öffentlichkeitsarbeit, Erfahrungsaustausch, Kooperationen
- Essengeldzuschuss
- Auslöse und Lohnzuschlag bei Montagetätigkeiten
- Zuschuss zur BAV, Prämie
- Mitarbeiter werben Mitarbeiter-Programme
Außerdem sind die TeilnehmerInnen in Ihrem Unternehmen Ansprechpartner bei Problemen und Konflikten. Es gibt ein gutes Betriebsklima sowie eine transparente und enge Kommunikation miteinander. Wir erfahren das an dieser Stelle Face to Face, aber wie erfahren die zukünftigen Kandidaten und Azubis davon?
Vom Produkt- zum Personalmarketing in Riesa
Und genau hier setzt unser Workshop an und soll Sie unterstützen, eine eigene Strategie für die Personalgewinnung zu entwickeln. Dafür geht es an Eingemachte. Selbst nach 3 Stunden Workshop und lebhaften Austausch untereinander bekommen wir noch ‚fehlende‘ Informationen rund um die persönliche Lage in den Unternehmen mitgeteilt. Wie auch die Zusatzleistungen für den Mitarbeiter bieten ein Teil der Unternehmen Zusatzservices für Ihre Kunden zu Ihren ohnehin schon attraktiven Produkten an. Dazu gehören unter anderem:
- Beratung, Schulung, Erstellung von Plänen und Zeichnungen
- Testeinbauten, Berechnungen, Berichte
- Unterstützung bei der Beantragung von Fördermitteln und Vermittlung zu Förderstellen
- Kooperation mit passenden Dienstleistern rund um die Produkte
- Wartungsverträge
Manchmal ist der Kunde nicht bereit, für zusätzliche Services zu zahlen. Manchmal sind die angebotenen Services sehr individuell und kundenspezifisch. Ein teilnehmendes Unternehmen schwört darauf, dass die Dienstleistungen um das Produkt zukünftig das Geld bringen. Erst um den Jahreswechsel vereinfachte und digitalisierte das Unternehmen die Bestellprozesse. So reduzieren sich für Kunden und Unternehmen Transportkosten und Zeitdruck. Dazu sieht der Kunde nun immer, in welchem Bearbeitungsstand seine Bestellung steht. Ein anderes Unternehmen bietet an, dass Bestandskunden schneller einen Termin erhalten. So begeistert, wie Ihre Kunden von Ihren Produkten sein müssen, muss auch Ihr Mitarbeiter bzw. der zukünftige Kandidat begeistert vom Unternehmen sein bzw. werden und erfahren, was ihm entgeht, wenn er nicht bei Ihnen arbeitet.
Jemanden finden, der zu den Kollegen und zum KMU passt
Junge Leute sind eher an Freizeit als an bezahlten Überstunden interessiert? Das mag stimmen – jedoch suchen gerade junge Leute den Sinn in der Arbeit. Arbeit muss sich ins Leben einfügen, nicht das Leben bestimmen. Die Chemie muss passen und das am besten auf den ersten Blick. Feedback zu geben, ist heutzutage nicht mehr jedermanns Ding. Vielleicht, weil einige befürchten, dass es negativ auf die eigene Person zurückfällt. Ohne echte Feedbackkultur ändert sich aber nichts. Viele fressen den Frust des Arbeitsalltages buchstäblich in sich rein. Bis es dann plötzlich einen Ausweg – weg vom Unternehmen – gibt. Auch als UnternehmerIn müssen Sie bereit sein, Feedback zuzulassen und zu geben.
Unser Tipp: Werten Sie die Anstrengungen Ihrer Personalgewinnung und Mitarbeiterbindung aus!
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Personalmarketing sollte ebenso wie Produktmarketing gemessen und mit Kennzahlen untersetzt werden. Bei allem dabei bleiben und mitmachen, wenn es unter dem Strich nichts bringt, frustriert Sie, liebe UnternehmerInnen, ebenso, wie Geld zu verbrennen. In einer strategischen Personalarbeit steckt ein großer Nutzen. Sie müssen den Mitarbeiter finden, der gut zu den Kollegen passt und wichtige Kompetenzen für die Ausübung der Tätigkeit mitbringt. Dafür eignet sich das Persona-Konzept, was viele von Ihnen aus dem Marketing kennen. So gab es scheinbar im Workshop drei Unternehmen, die händeringend ElektrikerInnen suchen. Nach einer Auswertung und Besprechung der Anforderungen wurde schnell klar, dass jeder Kandidat für jedes Unternehmen bestimmte einzigartige Fähigkeiten mitbringen muss. Also suchen nicht alle drei Arbeitgeber den gleichen Kandidaten und die Grundausbildung ElektrikerIn reicht auch nicht unbedingt aus, um die Stellenanforderungen zu erfüllen.
Warum sind Sie persönlich im Unternehmen?
Im gemeinsamen Wirken um einen lebensfreundlichen Landkreis Meißen sind Sie als Arbeitgeber mit Ihrem Unternehmen ein wesentlicher Weichensteller. Sie geben mit einem Arbeitsplatz in Ihrem KMU langfristig Sicherheit für die Familien vor Ort. Kurze Wege zum Unternehmen sorgen für mehr Freizeit nach der Arbeit. Als Arbeitgeber sind viele außerdem in ihrem Landkreis für die Menschen vor Ort engagiert. Ob in Schule oder Sportverein – als UnternehmerInnen – packen viele weit über die bereits gezahlten Steuern mit an. Die eigene Motivation ist ebenso wichtig für den Erfolg des Unternehmens, wie die Motivation der Mitarbeiter. Auf die Frage, warum Sie persönlich im Unternehmen sind, gab es verschiedene Antworten:
- Freiheit, Spaß, Leidenschaft, die Familienentscheidung ein KMU zu führen, die Tätigkeit einfach gelernt, ins Familienunternehmen reingewachsen, mit Herzblut Unternehmer
Warum kommt Ihr Mitarbeiter/Kollege jeden Tag zur Arbeit?
Das gilt es zu ergründen. Nicht immer ist es der vermeintlich erste Grund, der auf der Hand liegt, wie z. B. das Geld. Oft stecken viele differenzierte Gründe dahinter. Wenn MitarbeiterInnen wechselwillig werden bzw. sind, sprechen diese meist ungern mit Ihnen als Arbeitgeber. Vielleicht haben sie Angst vor einem attraktiven Gegenangebot?! Hier werden Sie merken, wenn Sie das Gespräch suchen, dass Geld kein Grund ist, länger zu bleiben, härter zu arbeiten oder/und eine innere Kündigung aufzuheben. Macht der Job keinen Spaß und erfüllt nicht, ist auch mehr „Schmerzensgeld“ keine wirkliche Alternative.
Auch müssen Sie sich, als Arbeitgeber, vor Augen halten, dass viele Mitarbeiter bereits innerlich gekündigt oder/und lieber mehr Freizeit hätten als eine engere Bindung an den Job bzw. Ihr Unternehmen. Diese besser oder anders zu binden, ist eine große Herausforderung. Die Konkurrenz unter den Arbeitgebern wird in den nächsten Jahren zunehmen. Das Abwerben mit anders (attraktiven) Angeboten wird sich verstärken. So kann die Klimaanlage an der industriellen Schleifmaschine (an einem Arbeitsplatz mit scheinbar unattraktiven Arbeitsbedingungen) durchaus ein attraktiver Benefit für Ihre Personalgewinnung sein und gehören in die Kommunikation mit rein.
Unser Tipp: Investieren Sie in strategische Personalarbeit vor allem Zeit und dann erst Geld – auch, wenn Sie aktuell keine MitarbeiterInnen suchen!
Die nächsten Workshops im Landkreis
Heute, am 3.06.2019 um 16:30 startet im Familienzentrum Radebeul für Arbeitgeber aus dem Landkreis Meißen, der Workshop 3: So unterstützt der Staat bei der Fachkräftesicherung. Am 17.06.2019 treffen wir uns in Großenhain zum Workshop 4: Kaffee trinken und mehr für eine funktionierende Fachkräftesicherung. Weitere Workshops in der Reihe finden Sie hier.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.