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Die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf ist eine Herausforderung, der sich viele Arbeitnehmer gegenübersehen. Eine Studie des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP)1 verdeutlicht jedoch, dass betriebliche Unterstützungsangebote für pflegende Mitarbeiter in Unternehmen nach wie vor rar sind.
Das Wichtigste in Kürze
- Unterstützungsangebote fehlen: Unternehmen bieten kaum Unterstützung für pflegende Mitarbeiter, trotz zunehmender Belastung durch die Pflege von Angehörigen.
- Herausforderung für Familien und Unternehmen: Die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege stellt nicht nur für Familien, sondern auch für Unternehmen eine große Herausforderung dar.
- Handlungsbedarf für Unternehmen: Es ist dringend erforderlich, dass Unternehmen das Thema der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege ernsthaft angehen und gezielte Unterstützungsmaßnahmen für ihre Mitarbeiter einführen.
Laut der Untersuchung des ZQP nutzen nur sehr wenige Unternehmen interne Angebote, um pflegende Mitarbeiter zu entlasten. Dies ist bedenklich, da bereits heute zahlreiche Beschäftigte den schwierigen Balanceakt zwischen Arbeit und Pflege kaum bewältigen können.
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Die Belastung, sowohl für die Betreuung von Kindern als auch für die Pflege von kranken Familienmitgliedern verantwortlich zu sein, führt viele Familien an die Grenze ihrer Belastbarkeit. Diese „Generation Sandwich“, wie Soziologen sie nennen, steht vor enormen Herausforderungen. Während die politische Diskussion und die Maßnahmen zur Verbesserung der Kinderbetreuung voranschreiten, bleibt das Thema der pflegenden Angehörigen sowohl in der Politik als auch in Unternehmen oft im Hintergrund.
In Deutschland pflegen etwa 2,6 Millionen Erwerbstätige einen Angehörigen, und diese Zahl steigt weiter an. Es wird erwartet, dass sich aufgrund des demografischen Wandels bis 2054 die Anzahl der Pflegebedürftigen auf über 4,9 Millionen erhöht. Familien tragen weiterhin die Hauptlast in der Pflege und werden bereits heute als der „größte Pflegedienst Deutschlands“ bezeichnet.
Grafik: Pflegebedürftige nach Versorgungsart
- 63 % der Pflegebedürftigen werden zu Hause, vorwiegend von Angehörigen, versorgt
- 21 % werden durch ambulante Pflegedienste im eigenen Haushalt versorgt
- 16 % sind vollstationär in Heimen untergebracht
Obwohl der Gesetzgeber Maßnahmen wie die „Pflegezeit“ oder „Familien-Pflegezeit“ eingeführt hat, werden diese von Arbeitnehmern kaum genutzt. Gleichzeitig fehlen gezielte Angebote von Unternehmen, um pflegende Angehörige zu unterstützen.
Die Ergebnisse der ZQP-Studie „Vereinbarkeit von Beruf und Pflege“ zeigen, dass in mehr als der Hälfte der befragten Unternehmen noch kein Mitarbeiter eines der gesetzlichen Angebote zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Pflege genutzt hat. Lediglich ein Viertel der Firmen hat bisher eine solche Freistellung in Anspruch genommen.
Warum gibt es so wenig betriebliche Unterstützungsangebote?
Die Gründe, warum Unternehmen keine Unterstützung anbieten, sind vielfältig. Ein Großteil der Personalentscheider empfindet die Umsetzung betrieblicher Angebote als sehr aufwendig und weniger wichtig im Vergleich zu anderen Themen. Zudem sehen viele die Kosten als Hindernis und haben oft ein begrenztes Verständnis dafür, welche Unterstützung tatsächlich benötigt wird.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass das Thema „Vereinbarkeit von Beruf und Pflege“ nicht nur eine private Angelegenheit ist, sondern auch für Unternehmen von großer Bedeutung. Ein erheblicher Teil der pflegenden Angehörigen reduziert im Verlauf der Pflegezeit ihre Berufstätigkeit oder gibt sie sogar ganz auf. Dies führt nicht nur zu einem Verlust an Fachkräften, sondern kann auch das Risiko von Stress und psychischen Problemen bei den betroffenen Mitarbeitern erhöhen.
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Welche betrieblichen Unterstützungsangebote sind sinnvoll und möglich?
Um dieser Herausforderung angemessen zu begegnen, können Unternehmen Schulungen und Weiterbildungen für Führungskräfte anbieten, um Verständnis für die Situation pflegender Mitarbeiter zu schaffen. Darüber hinaus sollten sie gezielte Unterstützungsangebote wie Beratungen, Seminare, Informationsveranstaltungen oder einen Fachkräfteservice einführen, um die Belastung der pflegenden Angehörigen zu verringern. Niedrigschwellige Angebote wie Online-Schulungen können ebenfalls dazu beitragen, erste Schritte im Umgang mit Pflegebedürftigen zu erleichtern.
Fazit
Die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege ist eine zentrale Herausforderung für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitgeber in Deutschland. Eine Studie zeigt, dass es noch viel Nachholbedarf bei den betrieblichen Unterstützungsangeboten gibt, die sowohl den Mitarbeiterinnen als auch den Unternehmen zugutekommen können. Zu den wichtigsten Unterstützungsangeboten gehören flexible Arbeitszeiten, Homeoffice, Pflegezeit, Beratung und Information. Um diese Angebote erfolgreich einzuführen und zu kommunizieren, sollten die Arbeitgeber die Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeiterinnen berücksichtigen, eine vertrauensvolle und offene Kultur schaffen und die Vorteile der Angebote deutlich machen. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Sie Ihre Mitarbeiter*innen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege unterstützen können, kontaktieren Sie uns gerne. Wir sind die Fachkräftesicherer und wir helfen Ihnen gerne weiter.
Downloads
- Prognos: Eltern pflegen [PDF, 4,74 MB]
- Leitfaden zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege für Unternehmen im Ennepe-Ruhr Kreis [PDF, 4,71 MB]
Quelle
- ZQP-Analyse: Quantitative Unternehmensbefragung zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege [PDF, 270 KB] ↩︎