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Nebenleistungen, also zusätzliche Leistungen neben dem geschuldeten Arbeitsentgelt, spielen bei deutschen Arbeitgebern eine zunehmende Rolle. Neben einer Verstärkung der Mitarbeiterbindung und Motivation sind die Benefits auch geeignet für herausragende Leistungen zu danken. Die Angebote sind so vielfältig, wie die Lebenslagen der Mitarbeitenden. Besonders zu nennen sind hier der Firmenwagen und die betriebliche Altersvorsorge. In den letzten Jahren machen aber auch Gesundheitsangebote und Mitarbeiterunterstützung bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie einen größeren Teil der Nebenleistungen aus.
Wie die letzte Studie der Unternehmensberatung Korn Ferry Hay Group Anfang 2016 ergab, betrachten mehr als die Hälfte der Arbeitgeber die Nebenleistungen als einen bedeutsamen Teil der Gesamtvergütung. Entgegen den gegenüber der familienfreund KG von kleinen und mittelständischen Unternehmen gemachten Aussagen empfinden rund ein Drittel der Betriebe eine Fürsorgepflicht für ihre Belegschaft. Mehr als 2 Drittel (70 Prozent) sehen in den Nebenleistungen eine gute Unterstützung, gute Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden.
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Dabei gibt ihnen die Studie Recht:
Nebenleistungen haben einen höheren Einfluss auf das Mitarbeiter-Engagement als die Höhe des Grundgehaltes. Share on XWirkung der Nebenleistungen positiv eingeschätzt
„Unsere Studie zeigt, dass viele Arbeitgeber Nebenleistungen anbieten, weil sie von den positiven Auswirkungen für Unternehmen und Mitarbeiter überzeugt sind. Wir beobachten auch, dass der Bereich der Nebenleistungen im Wandel ist. Viele Unternehmen wissen nicht genau, wohin der Weg führen wird“, sagt Thomas Gruhle, Vergütungsexperte von Korn Ferry Hay Group.
Trend zu grünem Dienstwagen
Neben den Firmenwagen zählen die Ausgaben zur betrieblichen Altersvorsorge zu den größten Posten der Arbeitgeber. Die befragten Unternehmen (2/3) messen dem Firmenwagen einen entscheidende oder hohe Bedeutung bei, auch wenn immer stärker ökologische Aspekte, wie z.b. der CO2 Ausstoss eine Rolle spielen. Rund ein Drittel legt schon jetzt eine CO2 Freundlichkeit als Standard für Dienstwagen fest. Obwohl aktuell nur 18% Elektrofahrzeuge anbieten, wird die Mobilität in Zukunft noch umweltbewusster. Diensträder und Angebote wie Jobtickets dürften in Zukunft eine noch größere Rolle spielen.
„Wir stellen fest, dass sich Unternehmen stärker mit dem Thema grüner Dienstwagen beschäftigen. Damit passen sie sich an eine gesellschaftliche Entwicklung an und fördern ihr Image. Bislang ist aber noch unklar, ob sie damit auch neue Fachkräfte gewinnen und gute Mitarbeiter binden können“, so Thomas Gruhle.
Diese unsichere Einschätzung kann die familienfreund KG nicht teilen. Gerade bei der Gewinnung neuer Fach- und Führungskräfte müssen die Wertvorstellungen der Generationen X, Y und Z Berücksichtigung finden. Arbeitgeber, bei denen diese Angebote – z.b. Carsharing und Mitfahrgelegenheiten – aktiv eingesetzt werden, sind ein Magnet für Absolventen und Young Professionals.
Betriebe zeigen sich mitarbeiterfreundlich
Die Mehrheit der Unternehmen (82 Prozent) unterstützt die Mitarbeiter bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Knapp ein Fünftel bietet eigene Kindergärten oder Kindertagesstätten an, 40 Prozent setzen auf Kooperationen bei der betrieblichen Kinderbetreuung und ein weiteres Fünftel beteiligt sich an den Kosten.
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Rund drei Viertel der Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern Homeoffice-Lösungen an – jedoch unabhängig von zu betreuenden Kindern. Dennoch kann Homeoffice auch eine geeignete familienbewusste Maßnahme sein. 13 Prozent der Unternehmen bieten Homeoffice-Lösungen anstelle von Kinderbetreuung an und reagieren damit explizit auf die Bedürfnisse Ihre Mitarbeiter.
„Die Ergebnisse zeigen, dass Unternehmen familienfreundlicher sind als ihr Ruf. Viele Betriebe haben in den vergangenen Jahren große Schritte hin zu einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf gemacht “, sagt Thomas Gruhle.
Auch das Thema Vereinbarkeit von Pflege und Beruf ist in den Unternehmen angekommen. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) unterstützt die Mitarbeiter bei der Pflege von Angehörigen. Fast alle dieser Unternehmen (91 Prozent) bieten Teilzeitarbeit an. Danach folgen Gleitzeit (82 Prozent), Arbeitszeitkonten (58 Prozent) und zusätzliche Urlaubstage (17 Prozent). Drei Viertel der Arbeitgeber, die ihre Mitarbeiter unterstützen, bietet auch Homeoffice-Lösungen an. Die Mehrheit setzt dabei auf eine individuelle Absprache mit den betroffenen Beschäftigten.
Großteil der Unternehmen bietet Gesundheitsmaßnahmen an
Freiwillige betriebliche Zusatzleistungen, sogenannte Fringe Benefits, spielen eine immer wichtigere Rolle in Unternehmen. Viele Mitarbeiter schätzen die Gratis-Angebote. Unternehmen können sich auf diese Weise als attraktiver Arbeitgeber positionieren. Unter den unentgeltlichen Leistungen und Vergünstigen liegen flexible Arbeitszeiten an der Spitze. 86 Prozent der Arbeitgeber schenken ihren Mitarbeitern so mehr Zeitsouveränität. Auch subventionierte Kantinen (83 Prozent) und flexible Homeoffice-Lösungen werden von einem Großteil der Unternehmen angeboten.
Viele Arbeitgeber achten zudem stärker auf die Gesundheit ihrer Mitarbeiter und werden mit eigenen Maßnahmen aktiv. Mehr als zwei Drittel der Betriebe bietet einen gesundheitsfördernden Arbeitsplatz an. Knapp die Hälfte subventioniert Mitgliedschaften im Fitnessstudio oder bietet Sportkurse an. „Unternehmen haben erkannt, dass sie sich mit der demographischen Entwicklung und den Belastungen am Arbeitsplatz auseinandersetzen sollten. Mit freiwilligen betrieblichen Gesundheitsmaßnahmen können sie Krankheitskosten und Kosten für Berufsunfähigkeit senken und die Produktivität der Mitarbeiter erhöhen“, sagt Thomas Gruhle.
Unternehmen kümmern sich um Weiterbildung
Weiterbildungsangebote zählen zu den Nebenleistungen, die sich bei Unternehmen besonders großer Beliebtheit erfreuen. Am häufigsten bieten Betriebe Fortbildungskurse an (91 Prozent). Auch Angebote für Zusatzqualifikationen (83 Prozent) und berufsbegleitende Weiterbildungen (74 Prozent) stehen Mitarbeitern häufig zur Verfügung. Rund die Hälfte der Unternehmen finanziert die Maßnahmen für die eigenen Mitarbeiter alleine. Bei 52 Prozent müssen sich die Mitarbeiter an den Kosten beteiligen.
„Uns hat überrascht, dass sich besonders Unternehmen aus dem Bereich Industrial Goods bei den Weiterbildungsangeboten zurückhaltend zeigen. Wir sehen jedoch in dieser Branche angesichts der zunehmenden Digitalisierung großen Bedarf, die eigenen Mitarbeiter zu fördern“, so Vergütungsexperte Thomas Gruhle.
Was Unternehmen unbedingt beachten müssen
Unternehmen sollten die Bedeutung von Nebenleistungen als Bestandteil der Gesamtvergütung nicht unterschätzen. Vor allem beim Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf können Arbeitgeber bei ihren Beschäftigten künftig noch mehr punkten. Unternehmen sollten sich darüber mit ihren Mitarbeitern austauschen und beachten:
Die richtige Kommunikation trägt entscheidend dazu bei, dass Angebote bekannt werden und Akzeptanz finden. Share on X„Unternehmen sollten ihr Nebenleistungspaket stets auf Marktgerechtigkeit prüfen. Dabei sollten sie nicht vergessen, dass die Maßnahmen nicht nur Kosten verursachen, sondern vor allem viele Vorteile mit sich bringen. Wer attraktive Mitarbeiterzusatzleistungen anbietet, hat ein wertvolles Instrument im Wettbewerb um Talente“, sagt Thomas Gruhle.
Der Dienstwagen als Nebenleistung hat ausgedient
Neueste digitale Technik, Gratisverpflegung und flexibles Arbeiten: In Zeiten des Fachkräftemangels zeigen sich Arbeitgeber großzügig, um neue Mitarbeiter zu gewinnen und an sich zu binden. Mehr als die Hälfte der Arbeitgeber (55 Prozent) lockt Mitarbeiter mit der neuesten Generation von Smartphone, Tablet oder Notebook (55 Prozent) und erlaubt ausdrücklich auch die private Nutzung dienstlicher Geräte (60 Prozent). Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 856 Personalverantwortlichen und Geschäftsführern von Unternehmen aller Branchen.
Arbeitgeber setzen auf New Work
Fast schon Standard (92 Prozent) ist die kostenfreie Getränkeversorgung, jedes fünfte Unternehmen (21 Prozent) bietet sogar kostenloses Essen an, etwa Obstkörbe oder eine Kantine, in der Mitarbeiter kostenlose Verpflegung genießen. Spendabel zeigen sich viele Unternehmen (54 Prozent) auch bei der Ausstellung von Jobtickets für freie Fahrt mit Bus und Bahn.
In der Arbeitskultur ist die Mehrheit der Unternehmen von starren Vorgaben abgekehrt und setzt stattdessen auf das Prinzip New Work: Sieben von zehn (71 Prozent) ermöglichen ihren Beschäftigten Gleitzeitarbeit, zwei Drittel (65 Prozent) bieten Arbeitszeitkonten für flexible Arbeitszeiten, während 46 Prozent auf Vertrauensarbeitszeit setzen. Zudem spielen Weiterbildungsmaßnahmen eine wichtige Rolle, die sieben von zehn Arbeitgebern (69 Prozent) anbieten. Überzeugen wollen Unternehmen auch mit einer Arbeitsatmosphäre, die das Gemeinschaftsgefühl stärkt (44 Prozent) sowie mit Mitarbeiter-Events, etwa Sommerfesten und Weihnachtsfeiern (29 Prozent).
Gesundheitsleistungen, Sabbaticals und Kinderbetreuung spielen geringe Rolle
Ein geringer Teil der Arbeitgeber versucht Mitarbeiter mit Spiel- und Unterhaltungsangeboten wie Tischkicker oder Spielkonsole (19 Prozent), betrieblichen Zusatzleistungen zur Altersvorsorge (19 Prozent), Maßnahmen zur Gesundheitsförderung (17 Prozent) und Sabbaticals (14 Prozent) zu gewinnen. Eine Kita oder sonstige Kinderbetreuung bieten 8 Prozent.
Dienstwagen, Top-Gehälter und Boni bieten die wenigsten
Einen Dienstwagen sehen Unternehmen eher nicht als wichtigstes Argument für die Unterschrift unter einen Arbeitsvertrag. Nur 12 Prozent der Unternehmen wollen damit Mitarbeiter ködern. Auch überdurchschnittliche Gehälter (9 Prozent) spielen dabei kaum eine Rolle. Lediglich 2 Prozent sind bereit, eine Art Handgeld zu zahlen, also einen einmaligen Bonus bei Stellenantritt, etwa mit Unternehmensanteilen oder entsprechenden Optionen.
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 856 Geschäftsführer und Personalverantwortliche von Unternehmen ab drei Beschäftigten befragt. Die Fragestellung lautete: „Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um neue Mitarbeiter für Ihr Unternehmen zu gewinnen und diese langfristig zu binden?“ Die Umfrage ist repräsentativ für die Gesamtwirtschaft.
Weitere Beispiele zu Lohnnebenleistungen
Als Spezialisten für Mitarbeiterbindung und Retention haben die Fachkräftesicherer im Corporate Blog zu den unterschiedlichsten Beispielen von Lohnnebenleistungen berichtet. Auf den Themenseiten Fringe Benefits und Zusatzleistungen sowie in den Beispielen für Bindungsmaßnahmen aus Frankfurt / Main und Hamburg werden Führungskräfte, InhaberInnen, GeschäftsführerInnen und Personalverantwortliche fündig.
Als Gesprächspartner für individuelle Fragen steht Ihnen Thomas Kujawa zur Verfügung.