Unsere Mitarbeiterfreundlichkeit muss bekannt sein

Wenn sich Fachkräfte heute für ein Unternehmen entscheiden, ist Mitarbeiterfreundlichkeit eines der zentralen Kriterien. Neun von zehn Beschäftigten ist dies genauso wichtig oder wichtiger als das Gehalt, das zeigen Umfragen. Wer gutes Personal gewinnen und halten will, sollte familien- und mitarbeiterfreundlich sein. Doch die besten Lösungen nutzen wenig, wenn die Beschäftigen zu wenig darüber wissen. Der Hamburger Unternehmensberaterin Andrea Montua begegnet dieses Problem immer wieder. Mit ihrer Agentur hat sie sich darauf spezialisiert, Unternehmen in Sachen interner Kommunikation zu beraten.

Und es gibt anscheinend einiges zu tun: Nur jeder dritte Beschäftigte bescheinigt laut einer Studie des Bundesfamilienministeriums dem Arbeitgeber, dass er eine gute Kommunikation zu Vereinbarkeitsthemen macht. Montua zufolge kommt es vor allem darauf an, dass die Unternehmen Gesamtkonzepte erarbeiten und ihre Ziele klar definieren. „Die Ziele sollten sich einfach messen lassen. Zum Beispiel: In einem Jahr wissen vier von fünf Beschäftigten, welche Teilzeit-Angebote das Unternehmen hat“, sagt Montua.

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Damit Unternehmen wissen, wie gut ihre Beschäftigen die Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie kennen, sollten sie diese regelmäßig befragen. Vor einer Kommunikationsmaßnahme und danach. Nur so lasse sich präzise feststellen, ob Maßnahmen funktioniert haben oder nicht.

Entscheidend sind die Führungskräfte

Ein Konzept zu erarbeiten und regelmäßig Befragungen durchzuführen reiche aber nicht. Ob interne Kommunikation zu Beruf und Familie gelingt, hänge vor allem von den Führungskräften ab. „Sie müssen offen mit dem Thema umgehen, ansprechbar sein. Sind sie das nicht, werden sie zu einer ,kommunikativen Lehmschicht‘. Da dringt dann nichts mehr durch“, sagt Montua. Dann helfe auch das beste Konzept nicht.

Gerade kleine und mittlere Unternehmen ohne Kommunikationsabteilung sollten zudem jene Beschäftigten früh einbinden, die Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie kommunizieren. Etwa die Assistenz der Geschäftsführung, die später eine E-Mail an das Team sendet.

Viele Beschäftigte seien auch deshalb nicht ausreichend informiert, weil sie die Informationen in der falschen Form vermittelt bekämen. Jene, die dem Thema ohnehin aufgeschlossen gegenüberstehen, seien empfänglicher für eine emotionale Ansprache mit Bildern und Erfolgsgeschichten. Skeptiker erreichten Unternehmen dagegen besser mit Fakten und Experten-Interviews.

Ein großer Teil der internen Kommunikation in mittleren und größeren Unternehmen läuft heute über E-Mail und Intranet. Das sei sinnvoll, gerade für Unternehmen mit vielen Standorten, sagt Montua. „Aber nur in persönlichen Gesprächen ist es möglich, auf die individuelle Situation einzugehen.“

Für Bosch steht der Dialog im Mittelpunkt

Wie das in der Praxis aussehen kann, lässt sich bei Bosch beobachten. Das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit Hauptsitz in Gerlingen bei Stuttgart beschäftigt weltweit mehr als 300.000 Beschäftigte in rund 350 Tochter- und Regionalgesellschaften.

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Madeleine Förster arbeitet bei Bosch in der Abteilung für Diversity Management und beschäftigt sich unter anderem damit, wie das Unternehmen seine Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben intern kommuniziert. „Am wichtigsten ist für uns, bestehende Kanäle richtig zu nutzen: Mitarbeiter-Zeitschrift, Intranet und vor allem Dialogveranstaltungen“, also der direkte Kontakt zu den Beschäftigten, sagt Förster. „Damit können wir nicht nur Beschäftigte in der Verwaltung optimal erreichen, sondern auch diejenigen ohne PC-Arbeitsplatz in der Fertigung.“ An den jeweiligen Standorten führen Diversity-Koordinatoren Infoveranstaltungen durch und diese Koordinatoren sind für die Beschäftigten am Standort auch der erste Ansprechpartner für Fragen zu Familie und Beruf.

Klare Kommunikation

Der Kanal, über den Bosch kommuniziere, sei weniger wichtig. „Wichtiger ist, wie wir kommunizieren: Klar, einfach, übersichtlich“, sagt Förster. Das gelte gerade bei abstrakten und komplexen Themen wie flexiblen Arbeitszeiten. „Wir verwenden dazu Rollen-Vorbilder und kleine, konkrete Beispiele, in denen sich die Unternehmenskultur widerspiegelt.“ Auch der Fokus auf Führungskräfte ist bei Bosch gängige Praxis.

Zum 125-jährigen Firmenjubiläum im Jahr 2011 lud das Unternehmen 125 Führungskräfte ein, für 125 Tage Teilzeitmodelle auszuprobieren und begleitete dies mit internen Kommunikationsmaßnahmen auf verschiedenen Kanälen.

Bosch will mit solchen Initiativen Förster zufolge vor allem einen Bewusstseinswandel fördern. Weg von der Präsenzkultur hin zur Ergebniskultur. Wenn es für Führungskräfte kein Tabu mehr sei, am Nachmittag eher zu gehen, um das Kind aus der Kita abzuholen, werde es auch für andere Beschäftigte deutlich einfacher, Beruf und Privatleben zu vereinbaren.

Wenn wir aber nicht Bosch sind

Nun werden Sie eventuell denken: „Ja, die Großen, die können sich das leisten. Wir sind aber ein kleiner Handwerksbetrieb oder Einzelhändler mit vielen, kleinen Filialen.“ Die familienfreund KG, als Spezialist für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, mit über 10 Jahren praktischer Erfahrung kann Ihnen da unkompliziert helfen. Gern wird Ihnen aus dem großen, bundesdeutschen Netzwerk ein lokaler Partner benannt, der Sie bei der Überprüfung und Anpassung ihrer Kommunikation zum Thema Mitarbeiterfreundlichkeit und deren Messbarkeit unterstützt.

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