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Von etwa zwei Drittel der Deutschen wird Heimarbeit gewünscht. Das unabhängige Marktforschungsinstitut FORSA hat 2008 im Auftrag des Branchenverbandes eine Umfrage durchgeführt. Demnach wollen 50 Prozent der Befragten an mehreren Tagen und 17 Prozent sogar am liebsten jeden Tag von zu Hause aus arbeiten. Lediglich ein Viertel arbeitet lieber im Büro.
Heimarbeit gewünscht aber schwer umzusetzen
Wenn die Deutschen wählen könnten, würden etwa zwei Drittel lieber regelmäßig oder zumindest teilweise Heimarbeit verrichten. Tatsache aber ist, dass im Moment nur jeder hundertste Beschäftigte in Deutschland die Möglichkeit hat, in Heimarbeit zu arbeiten. Denn, zu Heimarbeit gehört ja nicht nur, dass Ihr Arbeitgeber einverstanden ist sondern, dass Ihre Arbeit auch von zu Hause zu verrichten ist. Besonders für die jüngeren Mitarbeiter ist Heimarbeit interessant. Am heimischen Arbeitsplatz lassen sich Beruf und Familie am besten miteinander vereinbaren. Knapp 80 Prozent würden an mehreren Tagen der Woche bzw. ausschließlich zu Hause arbeiten.
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Wie Sie als Arbeitgeber profitieren
Von Telearbeit und flexiblen Arbeitszeitmodellen profitieren sowohl Arbeitgeber als auch die Mitarbeiter. Durch den Einsatz von Telearbeitsplätzen sparen Sie viel Zeit und Geld, wenn z. B. das Pendeln Ihrer Mitarbeiter entfällt. Auch angemietete Büroflächen sind anderweitig nutzbar oder sogar reduzierbar. Eine offene Unternehmenskultur, welche auf Selbstverantwortung der Mitarbeiter setzt, ist Grundvoraussetzung für Telearbeit. Von den im Homeoffice beschäftigten Mitarbeitern wird ein hohes Maß an Eigenmotivation und Selbstdisziplin verlangt. Indes sind die technischen Voraussetzungen für einen Telearbeitsplatz mittlerweile eher gering. Heute kann fast jeder sein Büro an den heimischen Schreibtisch verlagern. Bei einem Büroarbeitsplatz ist das einzige was benötigt wird, ein Computer, eine Internetverbindung und ein Telefon. Eventuell müssen Sie als Arbeitgeber noch spezielle Vorkehrungen zum sicheren Datenaustausch treffen.
Warum nicht alle zu Hause arbeiten wollen und können
Mit zunehmendem Alter sinkt der Wunsch nach Heimarbeit. Sind es bei den 50- bis 59-jährigen noch 61 Prozent, die lieber zu Hause arbeiten, so geht die Hälfte der über 60-jährigen lieber jeden Tag ins Büro. Das hat natürlich seine Gründe. Oft sind die Kinder schon aus dem Haus und beide Partner sind noch beruflich aktiv. Zu pflegende Angehörige gehören vielleicht schon zum Tagesablauf und die Kollegen im Büro sind auch eine willkommene Abwechslung. Der Weg zur Arbeit bringt das ein oder andere Gespräch und Besorgungen sind leichter zu erledigen. Der Wunsch nach Homeoffice ist in vielen Branchen einfach nicht umzusetzen. Als Stellwerkleiter, Zugführer, Politesse oder Zahnarzthelferin sind Mitarbeiter im Homeoffice kein Gewinn für Sie als Arbeitgeber. Allerdings sind auch hier flexible Arbeitszeiten, ein mobiler Anfangsort oder andere Annehmlichkeiten möglich.
Pendelstrecke wird immer länger
Die mittlere Pendeldistanz von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist im Zeitraum von 2000 bis 2014 von 8,7 auf 10,5 Kilometer gestiegen. Das entspricht einem Zuwachs von 21 Prozent. Dabei pendeln Beschäftigte mit hohem Bildungsabschluss und komplexen Tätigkeiten am weitesten.
Während der Anteil von Pendlern mit kürzeren Fahrstrecken zum Arbeitsplatz bis zehn Kilometer rückläufig ist, steigt der Anteil der Personen, die Distanzen zwischen zehn und 50 Kilometern zurücklegen. „Ein Grund hierfür ist, dass vermehrt nicht nur vom Land in die Stadt, sondern auch zwischen städtischen Regionen gependelt wird“, erklären die IAB-Forscher Wolfgang Dauth und Peter Haller.
Dabei pendeln Beschäftigte mit einem Hochschulabschluss mit im Mittel 14,5 Kilometern am weitesten. Die Distanz fällt für Personen ohne Berufsabschluss mit 8,8 und für Personen mit Berufsabschluss mit 10,5 Kilometern deutlich kürzer aus. Allerdings sind bei ihnen die Pendeldistanzen im Zeitraum von 2000 bis 2014 mit 22 bzw. 18 Prozent deutlich stärker angestiegen als die bei Hochqualifizierten mit sieben Prozent. „Offenbar ist auch für Personen mit niedrigerem formalem Bildungsniveau (mehr und mehr) eine höhere regionale Flexibilität erforderlich. Gerade in Großstädten sind die Mieten sehr stark gestiegen, sodass diese Beschäftigten eher in Vororten wohnen und in das Zentrum fahren müssen“, schreiben die IAB-Arbeitsmarktforscher.
Unterscheidet man die Distanzen nach den beruflichen Tätigkeiten der Pendler, bestätigt sich der Trend, der bei der Auswertung der Pendeldistanzen nach dem Bildungsniveau sichtbar wurde. Einfache Tätigkeiten sind mit kürzeren Strecken zum Arbeitsplatz verbunden (9,2 km), mit steigendem Anforderungsprofil erhöht sich die Entfernung (10,9 km bei qualifizierten Tätigkeiten). Besonders auffällig ist die Pendelstrecke für Ingenieurinnen und Ingenieure. Sie pendeln mit mehr als 18 Kilometern am weitesten.
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Statt mehr Heimarbeit wird pendeln aufwändiger
Aus der IAB-Studie geht zudem hervor, dass die Entfernung zum Arbeitsplatz für Männer im Schnitt größer ist als für Frauen. So liegt die mittlere Pendeldistanz von Männern bei 12,5 km, die von Frauen bei 8,8 km. Für Frauen ist die mittlere Pendeldistanz aber stärker gestiegen als für Männer (26 Prozent bzw. 18 Prozent). Um die Pendelverflechtungen von Metropolen mit ihrem Umland zu veranschaulichen, haben die Forscher drei Beispiele miteinander verglichen: Berlin, München sowie die Rhein-Ruhr-Region um Düsseldorf, Essen und Dortmund. Im Umland von Großstädten wie Berlin und München leben viele Beschäftigte mit langem Weg zur Arbeit. Dagegen sind die Pendeldistanzen in der dicht besiedelten Region um Düsseldorf, Essen und Dortmund deutlich kürzer.
Neue Daten aus dem infas-Bericht 2019
Nach 2002 und 2008 hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) 2017 das infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft GmbH zum dritten Mal mit der Durchführung der Studie Mobilität in Deutschland (MiD) beauftragt. Auf Auftraggeberseite beteiligt waren über 60 regionale Partner, die unterschiedliche regionale Vertiefungen in Auftrag gegeben haben. Wie bereits 2008 erfolgte die Bearbeitung gemeinsam mit dem Institut für Verkehrsforschung am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR). Zusätzlich wurde das Projektteam um die IVT Research GmbH sowie die infas 360 GmbH erweitert.
Der Projektzusatz zum Etappenkonzept wurde vom BMVI sowie dem Ministerium für Verkehr Baden- Württemberg innerhalb der MiD 2017 beauftragt.
Innerhalb der realisierten Gesamtstichprobe von 156.420 Haushalten mit 316.361 befragten Personen und 960.619 erfassten Wegen haben, verteilt über einen großen Teil der gesamten Feldzeit, 13.348 zufällig ausgewählte Personen, die an ihrem Berichtstag Wege zurückgelegt hatten, im „Etappenmodul“ nach Abschluss der Standardbefragung zusätzlich ihre zuvor bereits berichteten Wege in Etappen unterteilt.
Dies ergab 52.780 erfasste Etappen und bildet die Grundlage für die folgenden Auswertungen. Das dabei gewählte Vorgehen wird im Detail im ersten Abschnitt der vorliegenden Dokumentation vorgestellt.
Der Download ist kostenfrei möglich: https://familienfreun.de/index.php/s/moQsYJm2ygk3aBJ (PDF, 1.31 MB )