Die Arbeitswelt befindet sich im stetigen Wandel, und als Arbeitgeber musst du am Puls der Zeit bleiben, um die besten Talente zu gewinnen und zu halten. Die neueste Forsa-Studie zur Wechselwilligkeit 2025, durchgeführt im Auftrag von XING, liefert dir wertvolle Einblicke in die Gedankenwelt deiner aktuellen und potenziellen Mitarbeitenden, insbesondere in die Arbeitnehmerwünsche. Mit 3.413 befragten Erwerbstätigen in Deutschland bietet die Studie eine solide Grundlage, um die Trends in Jobzufriedenheit, Wechselbereitschaft und Erwartungen an Arbeitgeber zu verstehen.
Hier sind die drei wichtigsten Fakten aus der Studie:
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- 36 % der Befragten sind offen für einen Arbeitgeberwechsel
- Ein zu niedriges Gehalt ist der Hauptgrund für Wechselwünsche (38 %)
- 69 % der Befragten wünschen sich vor allem einen langfristig sicheren Job
Wechselbereitschaft: Ein Drittel auf dem Sprung
Die Studie zeigt, dass die Wechselbereitschaft unter den Arbeitnehmenden nach wie vor hoch ist. 36 % der Befragten stehen einem Jobwechsel offen gegenüber oder planen diesen konkret. Das bedeutet für dich als Arbeitgeber: Jeder dritte deiner Mitarbeitenden könnte potenziell auf dem Absprung sein.
Besonders auffällig ist die hohe Wechselbereitschaft unter den jüngeren Beschäftigten. Fast die Hälfte (48 %) der 18-29-Jährigen ist offen für einen neuen Job, 10 % planen sogar schon konkret ihren Ausstieg. Diese Zahlen verdeutlichen, wie wichtig es ist, gerade bei jungen Talenten in Retention-Maßnahmen (zu Deutsch: Mitarbeiterbindungsmaßnahmen) zu investieren.
Gründe für den Wechselwunsch: mehr als nur Geld
Warum denken deine Mitarbeitenden über einen Wechsel nach? Die Top-Gründe sind aufschlussreich:
- Zu niedriges Gehalt (38 %)
- Hoher Stresslevel (36 %)
- Unzufriedenheit mit der Führungskraft (36 %)
Diese Ergebnisse zeigen, dass es nicht nur ums Geld geht. Ein ausgewogenes Arbeitsumfeld und gute Führung sind ebenso wichtig. Interessanterweise gibt es hier geschlechtsspezifische Unterschiede: Frauen nennen häufiger Stress und Unzufriedenheit mit der Führung als Wechselgründe, während Männer eher aufgrund fehlender Aufstiegschancen oder aus Lust auf Abwechslung wechseln würden.
Was hält Mitarbeitende im Job?
Ebenso aufschlussreich sind die Gründe, warum Mitarbeitende ihrem Arbeitgeber treu bleiben:
- Kollegialer Zusammenhalt (61 %)
- Jobsicherheit (60 %)
- Zufriedenheit mit den Arbeitsaufgaben (58 %)
Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung eines positiven Arbeitsklimas und sicherer Arbeitsverhältnisse. Als Arbeitgeber solltest du daher nicht nur auf monetäre Anreize setzen, sondern auch in Teambuilding und langfristige Perspektiven investieren.
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Wunschliste an den Arbeitgeber: Sicherheit und Flexibilität im Fokus
Was erwarten potenzielle neue Mitarbeitende von dir als Arbeitgeber? Die Top-Arbeitnehmerwünsche sind:
- Langfristig sicherer Job (69 %)
- Höheres Gehalt (65 %)
- Gutes Führungsverhalten (63 %)
- Flexible Arbeitszeiteinteilung (60 %)
Diese Liste zeigt deutlich: Deine Mitarbeitenden wünschen sich eine Balance aus Sicherheit und Flexibilität. Bemerkenswert ist auch, dass ein sinnerfüllender Job für 52 % der Befragten wichtig ist. Als Arbeitgeber solltest du daher nicht nur auf materielle Anreize setzen, sondern auch Sinn und Purpose vermitteln.
Generationsunterschiede: Junge Talente ticken anders
Die Studie zur Wechselwilligkeit und den Arbeitnehmerwünschen offenbart interessante Unterschiede zwischen den Generationen. Jüngere Arbeitnehmende legen mehr Wert auf:
- Höheres Gehalt
- Flexible Arbeitszeiteinteilung
- Remote Work-Möglichkeiten
Ältere Mitarbeitende hingegen priorisieren:
- Keine Nachtarbeit
- Keine Wochenend- oder Feiertagsarbeit
Diese Erkenntnisse sind wertvoll für dein Recruiting und Retention-Management. Sie zeigen, dass du deine Angebote und Arbeitsmodelle je nach Zielgruppe differenzieren solltest.
Zufriedenheit trotz Wechselbereitschaft
Ein überraschendes Ergebnis der Studie: Trotz der hohen Wechselbereitschaft sind 85 % der Befragten mit ihrem aktuellen Job zufrieden. Das zeigt, dass Wechselbereitschaft nicht zwangsläufig aus Unzufriedenheit resultiert. Vielmehr scheinen viele Arbeitnehmende offen für neue Chancen und Herausforderungen zu sein, auch wenn sie grundsätzlich zufrieden sind.
Expertenmeinung: Einordnung der Arbeitnehmerwünsche
Dr. Bernd Slaghuis, renommierter Karriere- und Business-Coach, ordnet die Studienergebnisse ein:
„Die Identifikation mit einem Unternehmen und damit langfristige Bindung an einen Arbeitgeber spielt für viele Angestellte heute keine große Rolle mehr. Beeinflusst durch die Corona-Krise haben viele für sich erkannt, was für sie im Leben wirklich zählt. Sie sind nicht mehr bereit, unpassende Rahmenbedingungen, schlechte Führungskräfte oder fehlende Entwicklung auszuhalten.“
Diese Einschätzung unterstreicht, wie wichtig es ist, als Arbeitgeber kontinuierlich an deiner Attraktivität zu arbeiten und die Bedürfnisse deiner Mitarbeitenden ernst zu nehmen.
Implikationen für dein Unternehmen
Was bedeuten diese Erkenntnisse nun konkret für dich als Arbeitgeber? Hier einige Handlungsempfehlungen:
- Überprüfe deine Gehaltsstrukturen: Auch wenn Geld nicht alles ist, bleibt es ein wichtiger Faktor. Stelle sicher, dass deine Gehälter marktgerecht sind.
- Investiere in gute Führung: Schulungen für Führungskräfte können sich auszahlen, da schlechte Führung ein Hauptgrund für Wechselwünsche ist.
- Biete Flexibilität: Flexible Arbeitszeiten und Remote-Work-Optionen sind besonders für jüngere Mitarbeitende attraktiv.
- Fördere den Teamzusammenhalt: Der kollegiale Zusammenhalt ist ein Hauptgrund, warum Mitarbeitende bleiben. Organisiere Teamevents und fördere die Zusammenarbeit.
- Kommuniziere Jobsicherheit: In unsicheren Zeiten schätzen Mitarbeitende Stabilität. Sei transparent über die Unternehmenssituation und -perspektiven.
- Schaffe Sinn: Vermittle deinen Mitarbeitenden, welchen Beitrag sie und das Unternehmen leisten. Purpose ist ein wichtiger Motivationsfaktor.
- Biete Entwicklungsmöglichkeiten: Besonders für jüngere Mitarbeitende sind Aufstiegschancen wichtig. Zeige klare Karrierewege auf.
- Achte auf Work-Life-Balance: Ein hoher Stresslevel ist ein häufiger Wechselgrund. Implementiere Maßnahmen zur Stressreduktion und Gesundheitsförderung.
Fazit: Arbeitgeberattraktivität als Schlüssel zum Erfolg
Die Forsa-Studie 2025 zur Wechselwilligkeit (PDF) zeigt deutlich: Als Arbeitgeber stehst du vor der Herausforderung, eine Balance zwischen Sicherheit und Flexibilität, zwischen materiellen Anreizen und sinnstiftender Arbeit zu schaffen. Die hohe Wechselbereitschaft, insbesondere unter jüngeren Mitarbeitenden, macht deutlich, wie wichtig es ist, kontinuierlich an deiner Arbeitgeberattraktivität zu arbeiten.
Nutze die Erkenntnisse dieser Studie, um deine Recruiting- und Retention-Strategien zu überdenken und anzupassen. Investiere in gute Führung, flexible Arbeitsmodelle und eine positive Unternehmenskultur. Vergiss dabei nicht, dass jede Generation ihre eigenen Prioritäten hat und eine differenzierte Ansprache erfordert.
Am Ende des Tages geht es darum, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich deine Mitarbeitenden wertgeschätzt, sicher und motiviert fühlen. Nur so kannst du die besten Talente gewinnen und langfristig an dein Unternehmen binden. Die Investition in deine Mitarbeitenden ist eine Investition in den Erfolg und die Zukunftsfähigkeit deines Unternehmens.
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