Lassen Sie sich keinen Affen aufsetzen! Ist die wohl wichtigste Botschaft des Artikels „Who’s got the monkey!“ von William Oncken, Jr. und Donald L. Wass, aus 1974. Dieser Artikel als Denkanstoß zum richtigen Delegieren erschien im Harvard Business Review. Oncken und Wass sprechen wohl vielen Chefs aus dem Herzen und gehen der Frage nach ‚Warum geht Mitarbeitern die Arbeit aus, während Führungskräften die Zeit ausgeht?‘
Einfach zusammengefasst und auf den Punkt bedeutet es: Mitarbeiter haben ein natürliches Bedürfnis die erhaltenen Aufgaben wieder zurück an den Chef zu geben oder zumindest damit in Verbindung stehende Probleme abzuwälzen. Ohne zum eigenen Nachdenken bzw. entwickeln von Lösungsstrategien gezwungen zu werden, wird ihnen das auch gelingen. Die beiden Autoren verbildlichen dies durch das Gleichnis Problem und Affe bzw. Verantwortlichkeit und Schulter.
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Die Angestellten kommen lt. O. & W. mit einem Affen auf der Schulter zum Chef und schaffen es, dass er sich ‚kümmert‘:
- Hierfür brauche ich aber noch ihre Freigabe!
- Ich krieg das nicht hin, können sie nicht mal?
Besonders Clevere schicken dem Chef die Affen per Mail: Dafür habe ich keine Erlaubnis / Kompetenz. Oder, oder, oder.
Was passiert? Der Affe springt über.
Sobald Sie sich als Führungskraft für ein Team verantwortlich zeigen, geht es bei Ihnen im Büro bald zu, wie im Zoo. Am Montag sind es noch 2, 3 kleine, niedliche Äffchen, aber am Freitag ist es dann eine widerspenstige, aufmüpfige Affenhorde. Nicht selten nehmen Sie dann 30 bis 40 dieser possierlichen Tierchen mit ins Wochenende – oder arbeiten einfach ein bisschen länger.
Haben Sie es gemerkt? Ihnen geht die Zeit aus, ihren Mitarbeitern gehen langsam die Probleme aus. Dafür haben Sie ab sofort genug Probleme, und ihre Mitarbeiter genügend Zeit.
Zwei interessante Effekte lassen sich beobachten:
- Hat’s ein Affe auf die Schultern des Chefs geschafft, so bleibt er dort nicht allein: Affen vermehren sich rasend.
- Sobald der Affe die Schultern wechselt, kehrt sich das Chef-Angestellten-Verhältnis um. Fortan kommt der Angestellte zum Chef ins Zimmer und fragt, ob es Neuigkeiten gibt, wie der Stand der Dinge sei und wann man mit Fortschritten rechnen dürfe.
Lösung: Nein sagen und konsequent delegieren
Einziger Ausweg, so Oncken, Jr. und Wass, lösen Sie niemals, wirklich niemals die Probleme ihrer Mitarbeiter. zwingen Sie sie, Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Haben sie keine, Pech gehabt. Erst wenn 3 Vorschläge vorhanden sind, sollten Sie sich mit dem Affen, äh Problem befassen. Nur so bleiben die Affen, wo sie hingehören: Auf den Rücken der MitarbeiterInnen. Diese Methode des Delegierens ist hart, kompromisslos und wird Sie nicht als lieben Chef erscheinen lassen. Konsequent angewandt, erzielt die von ihm angewandte Methode außerordentliche Ergebnisse. Sie als Chef haben wieder Zeit für ihre eigentlichen Aufgaben. Sie haben den Kopf frei zum Denken. Und ihre Mitarbeiter haben wirklich was zu tun.
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Und meine persönliche Überzeugung ist es, das Oncken und Wass sicher einverstanden sind, wenn sie bereits im Vorfeld Lösungsvorschläge bereit gelegt haben. z.b. die Familienflat, wenn mal wieder Lehrer- oder Erzieherstreik ist und jede Menge kleiner Affen, äh Kinder, durch ihre Flure huschen sollen.